1. MannschaftLigaspiele

Fast ohne Stammspieler ein überraschender Sieg in Lambsheim

Mit nicht allzu hohen Erwartungen trat man am 03.11. die Reise nach Lambsheim an. Da im Vorfeld viele Stammspieler der ersten Mannschaft abgesagt hatten, konnte man lediglich eine einzige Person von den ersten Acht aufstellen. Kurzfristig fiel sogar noch unser zweites Brett krankheitsbedingt aus, sodass wir mit einem 0:1-Rückstand in den Mannschaftskampf gehen mussten – und das gegen eine Mannschaft, die zudem an fast allen Brettern gewaltigen DWZ-Vorsprung hatte.

Jaroslaw Szylmann eröffnete den Reigen der entschiedenen Partien, indem er in einem ausgeglichenem Endspiel seinem Gegner Werner Mühlpfordt (DWZ 1906) ein Remis anbot, das dieser annahm. In einem Doppelturmendspiel mit gleichfarbigen Läufern hatte Jaroslaw zwar etwas Raumvorteil, dennoch musste diese Partie ja nicht überstrapaziert werden. Nach circa 3 Stunden verlor der Berichterstatter dann seine Partie. Obwohl er am Spitzenbrett gegen Felix Wacker (DWZ 2011) eine durchaus angenehme Stellung hatte, glaubte er, sich nicht passiv verteidigen zu dürfen und nahm das Opfer des Lambsheimers (Sh4) an. Da aber für den Heimspieler plötzlich noch ein Folgeopfer möglich war (bald Lxf4 und es entscheidet die ungedeckte Dame auf b3), war das Matt nicht mehr zu verhindern. Eine schlechte Verteidigungsleistung des Berichterstatters; es stand 0,5:2,5 aus unserer Sicht.

Milan Schneble aber, der bisher eine Topsaison spielt (drei Spiele, drei Siege), stellte gegen seinen Gegner  Roland Simon (DWZ 2082) den Anschluss wieder her. Dabei behandelte Milans Gegner die Eröffnung sehr provozierend, vielleicht um seinen eher unerfahrenen Gegner auf unbekanntes Terrain zu locken. Entsprechend dominant wirkten auch die Figuren Milans im Zentrum des Brettes, zahlreiche Taktiken mussten vom Heimspieler genauestens berechnet werden. Am Ende entschied aber eine solche Taktik, gegen einen Springerverlust konnte er sich nicht mehr wehren, wir hatten nun 1,5 Punkte. Da war es sehr erfreulich, dass Mirco Friedhoff seine Partie Remis halten konnte. Im Mittelspiel schien es so, dass er von seinem Gegner Michael Achatz (DWZ 1785) zusammengeschoben werden würde, aber da letzterer zu viel Zeit verbrauchte und diese immer knapper wurde, verflachte die Partie zu einem ausgeglichenen Endspiel, in dem Mirco sogar einen Mehrbauern, allerdings einen schwachen, besaß.

Wir waren mit dem Remis jedenfalls froh, denn die noch laufenden drei Partien sahen alle sehr vielversprechend aus. Als erster punktete Joachim Leiser, dessen Partie gegen Andreas Wacker (DWZ 1779) lange Zeit zwar materiell ausgeglichen war, dennoch profitierte Joachim in der Endphase der Partie von der unsicheren Königsstellung des Gegners. In absolut luftiger Stellung konnte sich der Monarch der Heimmannschaft nicht mehr gegen das quirlige Dame/ Turm-Pärchen des Birkenfelders wehren. Der Ausgleich – plötzlich war wieder alles offen. Ann-Jennifer Graf profitierte in ihrer Partie von einer offenen h-Linie und aber auch von einer eleganten Behandlung ihres Springerpaars, das die Figuren der Birkenfelderin optimal miteinander harmonieren ließ. Als ihr Gegner Dieter Heß (DWZ 1838) dann auch noch eine Taktik übersah, ging sie mit Mehrfigur in das Endspiel und ließ sich dieses nicht mehr nehmen. Wir führten 4:3.

Als diese Führung feststand, bot Mario Ziegler in einer besseren Stellung seinem Gegner Christian Langheinrich (DWZ 1916) sofort Remis an, das dieser aber natürlich ablehnen musste. Dass diese Partie jetzt noch zwei Stunden dauern würde, war schon ein wenig überraschend, denn Mario hatte Turm und zwei Springer gegen zwei Türme, prinzipiell aber auch zwei verbundene Freibauern auf g- und h- Linie. Trotzdem musste er lange Zeit auf der Hut sein, nicht in ein Mattnetz zu geraten, denn sein König konnte sich kaum bewegen und war fast schon am Brettrand gefangen. Als sich die Stellung aber lockerte und sich auch die Springer Marios nach Belieben bewegen konnten, war der Sieg nur noch eine Frage der Zeit. Ein Turmgewinn durch eine Springergabel am Ende und dem Gegner blieb nur die Aufgabe. Wir hatten tatsächlich den Mannschaftskampf fast ohne Stammspieler mit 5:3 gegen die starke Mannschaft aus Lambsheim gewonnen. Riesenkompliment an die Nachrücker, es sind wohl genau die Richtigen nominiert worden. Das nächste Spiel findet am 01.12 zu Hause gegen die Mannschaft aus Ludwigshafen statt.

Fotos: Alexander Beck, Ann-Jennifer Graf, Mario Ziegler

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert