Erste Mannschaft siegt klar in Pirmasens
Der Winter kündigte sich schon an, als wir am 04.12. unsere Reise zum Auswärtsspiel nach Pirmasens antraten. Die Pirmasenser hatten ihr Quartier verlegt, das Spiel fand nun in einer großen Schule statt. Es dauerte ein wenig, bis der Raum wirklich warm war. Vorab sei gesagt, dass die Pirmasenser in dieser Saison mit ihrer besten Mannschaft antraten, nützen sollte es am Ende wenig. Als Erstes gewann Herbert Bastian am ersten Brett. Nach einem heftigen Zusammenstoß im Zentrum gelang es Herbert mit den schwarzen Farben, in die gegnerische Königsstellung auf g3 einzudringen. Sein Gegner Andreas Stock (DWZ 1997) hatte unnötigerweise (oder aus Notwendigkeit?) seinen Königsflügel geschwächt, was für einen außen stehenden Betrachter irgendwie spielentscheidend aussah. Hier sei erwähnt: Seit seinem Engagement für Birkenfeld hat Herbert jede Partie gewonnen, eine außergewöhnliche Leistung, zumal der DWZ – Unterschied gar nicht immer so groß war.
Danach erhöhte Emil am sechsten Brett gegen Helmut Ortinau (DWZ 2014) auf 2 zu 0. Emil hatte gegen seinen Gegner eine ruhige positionelle Variante gewählt, bei der ein Gegner keineswegs ungeduldig werden darf. Sei es nun diese Ungeduld oder einfach ein Rechenfehler, der Pirmasenser schlug mit seinem Springer einen Bauern Emils mit Schach, aber statt diesen Springer zu nehmen – was Emil wegen Damenverlust keineswegs durfte – zog er seinen König aus dem Schach und der gegnerische Springer hatte kein Rückzugsfeld mehr. Den Vorteil der Mehrfigur ließ sich Emil jetzt nicht mehr nehmen. Tim spielte am 8. Brett gegen Roland Kratz (DWZ 1618) Remis. Dabei kam es zu einer schwerblütigen Eröffnung, die in ein ausgeglichenes Turmendspiel mündete, in dem lediglich Tim die Schwäche eines Isolanis hatte. Das reichte aber keineswegs, um in Verlustgefahr zu geraten. Mit dem nun folgenden Remis von Lena am siebten Brett stand es nach vier Partien 3 zu 1 für Birkenfeld. Lena hatte ihre Partie wieder sehr positionell angelegt und vor allem dafür Sorge getragen, dass der weißfeldrige Läufer des Gegners Denis Clauer (DWZ 1920) auf b7 nicht mitspielen konnte, indem sie den Bauern c6 blockierte. Zum Endspiel hin verflüchtigte sich dieser Vorteil jedoch, sodass der Gegner in Lenas Zeitnot hinein ein Remisangebot entsandte, das Lena annahm. Als fünfte Partie endete nun das Spiel von Niklas Leyendecker an Brett 3. Sein Gegner Daniel Rein (DWZ 1972) ließ sich in der Eröffnung auf eine wilde Variante ein, die ihn schon einen Bauern kostete. Obwohl das Spiel dann zwischenzeitlich doch irgendwie wieder ausgeglichen schien, hatte Niklas plötzlich eine überwältigende Stellung im Endspiel – seine zwei verbundenen Freibauern waren im Turmendspiel einfach nicht mehr zu halten. Spielstand 4 zu 1 für uns.
Der Berichterstatter Mike Sidon konnte dann am vierten Brett gegen Herbert Dietzsch (DWZ 1975) auf 5 zu 1 erhöhen. Der Pirmasenser hatte in der Eröffnung eine aggressiv wirkende Nebenvariante gewählt, die aber dann im Angriffssinne wohl nicht ganz korrekt weiter gespielt worden war. Jedenfalls war ein eher untypischer Abtausch im Zentrum für den Gast plötzlich vorteilhaft, sodass der Berichterstatter mit einem Mehrbauern ins Endspiel gehen konnte. Das reichte am Ende zum Sieg. Mario landete am 6. Brett gegen Klaus Ludy (DWZ 1819) in einer eher unangenehmen Mittelspielstellung, da sein Gegner eine vorteilhafte Batterie auf der Diagonalen d3-h7 installieren konnte. Der Königsflügel von Mario wirkte schon arg geschwächt, wobei die Stellung vielleicht immer noch ausgeglichen war. Jedenfalls, mit einem Dauerschach sicherte Mario am Ende das Remis ab, sodass wir auf 5,5 zu 1,5 erhöhen konnten. Am ersten Brett ist der Sieg von Frank Mayer umso höher einzuschätzen, weil sein Gegner Johannes Vogel (DWZ 2221) eine ähnlich hohe Leistungszahl aufweisen konnte. Letzter kämpfte dann auch gegen ein fast aussichtsloses Turmendspiel, bei dem Frank aber den auf die siebte Reihe vorgerückten Bauern erst aufgeben musste, um ein nicht mehr ganz so dominant scheinendes Turmendspiel zu gewinnen. Als Fazit lässt sich sicherlich sagen, dass es mal wieder eine sehr konzentrierte Mannschaftsleistung war, die uns in der Tabelle auf den zweiten Platz steigen ließ. Ob man es will oder nicht, tatsächlich ist der Aufstieg nun auch wieder aus eigener Kraft möglich. Am 22.01. geht es in einem Heimspiel gegen den SC Schifferstadt weiter. Zuschauer sind willkommen.