Vereinstraining: Turmendspiele II
Was im November letzten Jahres begann (nein, es endet nicht, keine Bange), schließt zum ersten Mal einen kleinen Kreis. Mario Ziegler – der im November mit den Turmendspielen begann – wird mit einem zweiten Teil zu den Turmendspielen unseren ersten Block, der sich rund um die Endspiele drehte, abschließen.
Ab Juni widmen wir uns erst einmal den Eröffnungen, bzw. auch ganz spezifisch unseren eigenen Eröffnungs-Repertoires und wie wir diese „Finden & Pflegen“, und wie es danach weiter geht, werden wir am Freitag (oder beim Picknick im Juni) besprechen.
Für die Freunde der Endspiele sei schon mal der Ausblick gewagt, dass wir auch darauf wieder zurückkommen – in der Zwischenzeit gilt es vor allem in Spielen und im Training Partien – auf der Basis des Erlernten – auch weiterzuspielen und zu üben und nicht mit einem „ist eh remis“, auch das komplizierteste Endspiel zu meiden.
Am Freitag wird es in erster Linie um Verfahren im Spiel „Turm und Bauer gegen Turm“ gehen. Sowohl solche zur Gewinnführung (z. B. die Lucena-Stellung), als auch zur Verteidigung der eigenen Grundreihe und dem Erreichen eines Remis (hier Grundreihen-Verteidigung und Philidor-Verteidigung).
Danach werden wir sofern noch Kraft & Interesse vorhanden sind, ein komplexeres Endspiel mit mehreren Bauern gezeigt bekommen (und daran arbeiten), das irgendwann in ein Endspiel „Turm + a-Bauer gegen Turm“ mündete. Es handelt sich dabei um eine ältere Partie von Mario Ziegler gegen die WGM Cristina Foisor aus Rumänien. Da beide (und Christina Foisor mit 2400 Elo) bei diesem Endspiel laut Mario „öfter daneben griffen“, ist diese Partie ein schönes Beispiel wie einfach & klar diese Endspiele einerseits zu sein scheinen, anderseits wie furchtbar komplex sie werden, wenn wir am Brett sitzen und den besten Zug suchen.
Im November berichtete ich beiläufig von Marios Ausbildung zum „Trainer B Leistungssport“ des Deutschen Olympischen Sportbundes für die Sportart Schach. Diese hatte er noch letztes Jahr abgeschlossen und so haben wir in unserem Verein einen von derzeit nur acht „B-Trainern“ in ganz Rheinland-Pfalz! Insgesamt gibt es im Deutschen Schachbund nur 169 Trainer mit „B-Lizenz“ (plus 38 „A-Trainer“) – ein guter Grund die Teilnehmer von Marios Lehrgang hier mal zu zeigen und zu erwähnen. Zumal die Ausbildung recht zeit- und arbeitsintensiv ist. Mario absolvierte seine Ausbildung zusammen mit acht weiteren Kandidaten an der Sportschule Schöneck (Karlsruhe-Durlach) unter der Leitung von Joachim Gries (früherer Vizepräsident Sport des Deutschen Schachbundes und Referent für Ausbildung des Hessischen Schachverbandes) und Siegfried Stolle (früherer Vizepräsident und Referent für Ausbildung des Badischen Schachverbandes). Seine Trainerarbeit verfasste er zum Thema „Das Schottische Gambit 4. Lc4. Ein Repertoirevorschlag für den fortgeschrittenen Anfänger (DWZ bis ca. 1400)“.
Zum Schluss möchte ich noch einmal daran erinnern, dass unser Training vom Mitmachen lebt! So gilt mein Dank einmal allen Teilnehmern (der Zuspruch ist besser als wir uns das letzten Herbst erhofften) und natürlich insbesondere allen Vorbereitern, die sich an ein Thema rantrauten und uns dies näher brachten.
Und auch wenn Marios Trainerarbeit sich um das Eröffnungsthema rankte, denke ich das es selbstverständlich ist, dass wir ihn auch bei diesem nächsten Komplex nicht alleine lassen und uns zahl- und Ideenreich ins Training einbringen! Ich selbst werde euch mit meinem teils skurrilen Eröffnungsrepertoire wohl nicht im Detail belästigen, denke aber, dass der Weg dorthin und allgemeine Betrachtungen und Schwierigkeiten damit, durchaus lehrreich für die meisten sein können. Kurz: Ich bin auf jeden Fall weiter dabei und hoffe ihr auch!
Bei der nächsten C-Trainer-Ausbildung, die der Pfälzische Schachbund dann anbietet, können wir uns ja überlegen, auch die eigene Ausbildung wieder zu forcieren.