Katharina Bohrer mit Traumergebnis zur Deutschen Meisterschaft
Bei den diesjährigen rheinland-pfälzischen Schulschachmeisterschaften in Wörth am Rhein waren vier junge Schachspieler aus dem Schachverein Birkenfeld mit ihren jeweiligen Schulen beteiligt und spielten eine wichtige Rolle.
In der Wettkampfgruppe 4 (bis 13 Jahre) trat das Gymnasium an der Heinzenwies Idar-Oberstein mit Fabian Schweizer, Niklas Leyendecker und Marius Lang an, die sich zusammen mit ihren Mannschaftskameraden Simon Rommelfanger und Nils Klein mit sechs weiteren Mannschaften auseinandersetzen mussten. Die schwerste Aufgabe hatte Fabian, der wegen seiner DWZ am Spitzenbrett aufgestellt wurde und sich dort mit Gegnern herumzuschlagen hatte, die teilweise mehrere hundert DWZ-Punkte mehr auf dem Konto haben als er selbst. Daher sind seine 2 Punkte aus 5 Einsätzen aller Ehren wert. Niklas unterstrich seine gute Form, die ihn auch in den Birkenfelder Mannschaften zur Zeit von Erfolg zu Erfolg führt und verbuchte 4 Punkte aus 6 Partien, Marius kam als Ersatzspieler zu 3 Einsätzen, in denen er mit 1,5 Punkten ein ausgeglichenes Ergebnis erzielte. Insgesamt landete die Mannschaft auf einem guten 4. Platz vor der wesentlich höher eingeschätzten Mannschaft aus Wörth.
Viel mehr Gedränge gab es in der Wettkampfgruppe der Grundschulen: Nicht weniger als 17 Mannschaften balgten sich um die 4 ersten Plätze, die mit der Qualifikation zur Deutschen Schulschachmeisterschaft verbunden waren. Als Topfavoriten gingen Titelverteidiger Ludwigshafen, der letztjährige Vizemeister Tarforst Trier (beide durchgängig mit Vereinsspielern besetzt) sowie die Grundschule Ellerstadt mit dem wertungsbesten Spieler des gesamten Turniers, dem mehrmaligen Teilnehmer an rheinland-pfälzischen Meisterschaften Mario Dalchow (DWZ 1265), am Spitzenbrett ins Rennen. In diesem Feld versuchte sich die Mannschaft der Grundschule Idarbachtal aus Idar-Oberstein zu behaupten, die wie in den vergangenen Jahren von Sabine und Mario Ziegler betreut wurde. Neben Katharina Bohrer aus der 4. Mannschaft der Schachfreunde Birkenfeld spielten 5 talentierte Jungs und Mädchen, von denen jedoch noch niemand Mitglied eines Schachvereins ist, geschweige denn eine DWZ aufweisen kann. Entsprechend gespannt waren alle auf das Abschneiden. Nach einem Zittersieg zu Beginn gegen Oppenheim stand gleich in der zweiten Runde das Duell mit Ludwigshafen an. Gegen die Favoriten setzten die Idarbachtaler das erste Ausrufezeichen mit einem hart erkämpften 2:2. Leider folgte gleich in der dritten Runde ein Rückschlag in Form einer sehr unglücklichen Niederlage gegen Angstgegner Tarforst, gegen die es auch in vergangenen Wettbewerben nie etwas zu holen gab. Doch die Mannschaft ließ sich nicht entmutigen und lief in den nächsten Runden zu großer Form auf: Heidesheim wurde 4:0 abgefertigt, mit einem 3:1 gegen Rhens etablierten sich die Idarbachtaler endgültig in der Spitzengruppe. Zum entscheidenden Match kam es in der 6. Runde gegen Ellerstadt. Die erwartete Niederlage am Spitzenbrett glichen Emil Bleisinger und Jannis Ruhk, die beide ein bärenstarkes Turnier spielten, an den Brettern 3 und 4 aus. Beim Zwischenstand von 2:1 hätte Katharina ein Remis gegen Leon Fritz (DWZ 946) genügt, aber nachdem Leon verständlicherweise ihr Remisangebot ablehnen musste, zog Katharina ihr Endspiel konsequent bis zum vollen Punkt durch.
9:3 Punkte, Platz 3, das Ticket zur Deutschen Meisterschaft in Thüringen war in greifbarer Nähe. Aber noch stand die letzte Runde an, und hier wartete die Grundschule Lissendorf, die beim Bezirksentscheid wenige Wochen zuvor just in der Schlussrunde Idarbachtal klar geschlagen hatte. Duplizität der Ereignisse? Zunächst sah es so aus. Emil musste gegen Leon Theisen, der beim Bezirksentscheid bester Spieler an seinem Brett gewesen war, die Segel streichen. Und als Jannis, der zuvor mit 5,5 Punkten aus seinen 6 Partien ein brillantes Ergebnis erzielt hatte, ausgerechnet jetzt seine erste Niederlage kassierte, hing der Erfolg plötzlich am seidenen Faden. In dieser Situation retteten die beiden Mädchen an den Brettern 1 und 4 das Match. Zunächst sorgte die erst kurz vor dem Turnier nachnominierte Leonie Jung für den Anschlusstreffer. Alles hing nun an Katharinas messerscharfem Mittelspiel gegen den Lissendorfer Spitzenspieler Nick Finken. In dieser Partie brachte Katharina ihre beste Turnierleistung: Gegen den unrochierten König ihres Gegners entfachte sie so viel Druck auf der offenen e-Linie, dass am Ende der entscheidende Materialgewinn heraussprang, den sie sicher zum Gewinn verwertete. Mit dem Traumergebnis von 6 Punkten aus 7 Partien erhielt Katharina den Brettpreis des Turniers.
In der Gesamtwertung belegte die Grundschule Idarbachtal hinter der ungefährdeten Astrid Lindgren-Grundschule Ludwigshafen den 2. Platz und nahm neben der Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft auch einen schönen Pokal mit nach Hause. Die nächste Herausforderung steht nun Ende April an, wenn sich in Friedrichroda in Thüringen die besten Grundschulen Deutschlands treffen. Geht das Schachmärchen weiter?
Weitere Informationen sowie alle Ergebnisse auf der Seite des Trierer Schulschachreferenten Bernd Mallmann und auf dem rheinland-pfälzischen Bildungssverver.
Einfach stark! ausführlicher Artikel …man denkt fast man wäre live dabei
und ja das Schachmärchen geht weiter!
Gratulation an alle Teilnehmer! Da freuen wir uns schon auf die Fortsetzung 😉 und den nächsten Bericht.
Hallo Mario, besser kann man einen Schach-Event nicht schildern. Und das Märchen beim SF BIR geht weiter – weil „Super Jugendarbeit“. Als Ex-Vorsitzender bin ich wirklich sehr stolz auf euch.
Auszug Website Schachclub Turm Illingen:
Dr. Mario Ziegler zum Vizepräsidenten des SSV gewählt
Verfasst von Wolfgang Weber am So, 21/04/2013 – 10:08.
Auf der Generalversammlung des Saarländischen Schachverbandes am 13. April in Dudweiler wurde unser Mitglied Dr. Mario Ziegler zum Vizepräsidenten des SSV gewählt, ist damit Nachfolger von Marion Thewes. Er war der Wunschkandidat des SSV-Präsidenten Herbert Bastian, der bekanntlich auch Präsident des Deutschen Schachbundes ist.
Mario ist nicht der erste Spieler des SC Turm, der sich auf Verbandsebene engagiert. In den 70er Jahren war Helmut Biegler Jugendsprecher der Saarländischen Schachjugend. Bernhard Meiser, der legendäre Chronist des Vereinsgeschehens des SC Turm von der Gründung im Jahre 1933 bis zum Jahr 1975, war Mitglied des SSV-Schiedsgerichts und der Spielkommission. Friedrich Henschel war vom Ende der 70er Jahre bis Mitte der 80er saarländischer Schulschachreferent, begleitete dieses Amt noch einmal von 2001 bis 2008.
In vielen Vereinen beklagt man die Bereitschaft der Mitglieder, sich für ein Amt zur Verfügung zu stellen. Das Fehlen dieser Bereitschaft führt unweigerlich zur Auflösung des Vereins. Im SC Turm gab es dieses Problem nie. Hier fanden sich immer Spieler, die über den Brettrand hinausschauten und sich als Funktionäre im Verein und im Verband engagierten.
Super Artikel Mario!Wie Poro schon sagte:“man denkt fast man wäre live dabei“
Und natürlich auch Herzlichen Glückwunsch an die starke Teamleistung,welche nicht nur von der zweitplatzierten Mannschaft mit Katharina gezeigt wurde.Denn auch die Jungs, die man hier nicht vergessen darf,haben eine tolle Leistung abgeliefert!
Wenn das mal kein Top Nachwuchs für die Schachfreunde Birkenfeld ist!!!