Bezirksklasse 4. Spieltag: Wolfstein I – Birkenfeld I
Die erste Mannschaft der Birkenfelder musste in der vierten Runde in Wolfstein ran. Die Partie begann jedoch schon schlecht, so musste man gegen die erste Mannschaft der Wolfsteiner mit drei Ersatzspielern antreten und zum anderen auch noch ein Brett kampflos an den Gegner abtreten. Also startete man mit 0:1 in den Wettkampf. An Brett 1 konnte Mannschaftsführer Mark André Ruppenthal bereits nach gut einer Stunde Spielzeit durch einen Sieg ausgleichen. Mit druckvollem Spiel zwang er seinen Gegner zum Abtausch aller Figuren. Bei gleicher Anzahl von Bauern behielt Ruppenthal jedoch zwei entscheidende Vorteile. Einerseits bestand in der Stellung die Möglichkeit einen weit entfernten Freibauer zu schaffen, andererseits war der König schon weit vorgerückt, wodurch er die Mitte des Brettes beherrschte und dem gegnerischen König die meisten Felder nahm. In Zugzwang gebracht, musste der Gegner schließlich aufgeben, da er den potentiellen Freibauern nicht mehr aufhalten konnte.
Doch die Birkenfelder ereilte schnell der nächste Rückschlag, denn Mario Jacobs musste sich an Brett vier geschlagen geben. Anfangs sogar einen Bauer vor, lies er sich von seinem Gegner zu schnellem Spiel hinreißen. Dabei übersah er die Gefahr des weit vorgerückten Bauers und musste einiges an Material opfern um noch einmal rauszukommen. Nach einem weiteren schweren Fehler musste Jacobs aufgeben. Jetzt stand es 1:2 und an den verbliebenen Brettern stand es nicht gerade gut für die Birkenfelder.
An Brett 6 spielte Alfred Dockhorn anfangs stark gegen seinen Gegner und konnte auch einen Bauern gewinnen. Aber auch Dockhorn unterschätzte die Gefahr, die von einem weit entfernten Freibauern des Gegners ausging. Dockhorn musste erkennen, dass er einen Zug zu langsam war, um die Stellung zu retten. Sein Gegner hätte mit seinem Turm nur auf die offene Linie ziehen müssen und hätte durch ein Schach auf der achten Reihe unterstützt von seinem Bauern auf der siebten Reihe den Turmgewinn erzwingen können. Stattdessen machte er einen unnötigen Zug, diesen Tempoverlust nutzte Dockhorn dann konsequent aus, um seine Stellung zu konsolidieren. Sein Gegner konnte den Verlust des weit vorgerückten Bauern nicht mehr verhindern, worauf er aufgab. Damit konnten die Birkenfelder zum 2:2 ausgleichen. An Brett 8 sah zwischenzeitlich sehr schlecht aus. So musste Albert Budewitz um ein Matt zu verhindern einen Bauern und die Qualität (einen Turm gegen einen Springer) opfern. Dabei wurden auch noch die Damen abgetauscht, so dass kaum Hoffnungen auf Gegenchancen bestanden. Budewitz nahm aber allen Mut zusammen und marschierte mit seinem König und seinen Bauern nach vorne. Bei diesem Angriff konnte er seinen Gegner in eine Springergabel treiben, woraufhin er die Qualität und anschließend auch noch den Bauern zurückgewinnen konnte. Aufgrund seines weit vorgerückten und zentralisierten Königs konnte er die schlechte Bauernstellung seines Gegners ausnutzen und einen weiteren Bauern gewinnen. Nachdem Budewitz nun seine beiden Freibauern vorrücken ließ, gab sich sein Gegner geschlagen, so dass Birkenfeld nun sogar mit 3:2 in Führung ging.
An Brett 5 opferte Christian Schäfer einen Läufer gegen zwei Bauern vorm König, so dass er auch noch starken Angriff erhielt. Dies bedeutet gute Kompensation, doch seinem Gegner gelang es sich geschickt zu verteidigen und auch einige Figuren abzutauschen, um Schäfers Initiative abzuschwächen. Nachdem er den Angriff bereits abgewehrt hatte und damit im Prinzip eine gewonnene Stellung erhielt, ging er in den Angriff über ohne seine Königsstellung vorher ausreichend zu konsolidieren. Dadurch konnte Schäfer seinem bereits abgewehrten Angriff wieder Leben einhauchen. In der Folge konnte er die Dame des Gegners gewinnen und schließlich auch einen Bauern nach dem anderen. Nachdem er auch noch den letzten Turm gewinnen konnte, streckte sein Gegner die Waffen. Damit führten die Birkenfelder mit 4:2 und hatten einen Mannschaftspunkt gesichert.
Den Gewinn der Paarung konnte Uwe Kendzior an Brett 3 mit einem Sieg sicher stellen. Kendzior setzte seinen Gegner von Beginn an unter Druck und konnte dann einen Bauern gewinnen ohne seine Initiative einzubüßen. Durch eine Bauerngabel konnte er dann noch einen Turm gewinnen, musste sich aber in der Folge einem Angriff seines Gegners erwehren. Nach erfolgreicher Konsolidierung und dem anschließenden Gewinn weiteren Materials gab sich sein Gegner geschlagen. An Brett sieben spielte zu dieser Zeit nur noch Lothar Scheer. Nach anfänglicher Druckstellung machte Scheer einen Fehler beim Abtausch und musste einen Bauern hergeben. Diesen konnte er zwar zurückgewinnen dafür stand sein König allerdings weit abseits. Hätte sein Gegner konsequent weitergespielt wäre dies vermutlich der Sieg gewesen. Doch von der Gier gepackt nahm er lieber einen abseits stehenden Bauern, wodurch Scheers König wieder an den Schauplatz des Geschehens kam um die Stellung zu verteidigen. Sein Gegner versuchte noch einige Züge lang seinen Mehrbauern zu verwerten, musste aber zu letzt einsehen, dass es kein durchkommen gab. So endete diese Partie remis. Die erste Mannschaft der Schachfreunde gewann damit 5,5:2,5.