Späte Erlösung nach schneller 4:0-Führung

Einmal mehr zeigte sich am Sonntag, dass jede Partie erst zu Ende gespielt sein muss, bevor man den Mannschaftssieg feiern kann. Im Mannschaftskampf Schönenberg-Kübelberg II gegen Birkenfeld II gingen die Birkenfelder nach Siegen von Marcus Wiesen (kampflos), Verena Jacobs (starker Mattangriff nach Offiziersgewinn),  Gerhard Hänsel (vorteilhaftes Damenendspiel geschickt in ein gewonnenes Bauernendspiel umgewandelt) und Walter Schultheiß (erst die Qualität, dann weiteres Material gewonnen) mit 4:0 in Führung. Der Rest schien nur noch Formsache, zumal keiner der restlichen vier Birkenfelder schlechter als sein Gegner stand.

Doch im sicheren Gefühl, dass schon ein Remis von einem Spieler für den Mannschaftssieg reichen würde, gaben die Birkenfelder ihren Vorteil mehr und mehr aus der Hand. Gleichzeitig entdeckten die vier Schönenberger Spieler ihren Kampfgeist und wollten es zu Hause noch einmal spannend machen.

Dominik Freimuth ließ sich – nach wildem Partieverlauf – in einem Turmendspiel den Vorteil von zwei Mehrbauern aus der Hand nehmen und musste nach ein paar unachtsamen Zügen seine Partie sogar aufgeben. Mario Jacobs konnte seine Stellung mit einem Bauern weniger ebenfalls nicht halten und nach über drei Stunden schlossen die Schönenberger auf 4:2 auf!

Tobias Schwabe konnte an Brett 2 die Qualität gewinnen, eine Verwertung war in komplizierter Stellung gegen einen zähen Gegner dennoch alles andere als leicht. Michael Hippenstiel und sein Gegner hatten in den letzten Stunden zwar schon einige Züge hinter sich gebracht, doch bis auf je einen Läufer hatten beide noch alle Figuren auf dem Brett! Zusätzlich nahte die erste Zeitkontrolle und Hippenstiel hatte nur noch fünf Minuten für acht Züge.
Doch die Zeitnotphase meisterte er ohne seine Stellung zu verschlechtern und sein Gegner willigte in eine Stellungswiederholung ein, die der Partie das Remis und den Birkenfeldern damit den Mannschaftssieg brachte! Tobias Schwabe hatte seine Stellung zwischenzeitlich so verbessert, dass er mit einem Remis nicht mehr zufrieden war und auf Sieg spielte. Kurze Zeit später gab sein Gegner die Partie zum Endstand von 5½ : 2½ auf.

Mit diesem Sieg steht die zweite Mannschaft der Schachfreunde Birkenfeld gut da. Ohne Abstiegssorgen kann man nun in die weiteren Partien gehen und in aller Ruhe schauen, „ob noch was nach vorne geht“.