Schach-Ländermeisterschaft der Frauen in Braunfels
Im Städtchen Braunfels in Hessen findet traditionell in der Zeit um Fronleichnam die deutsche Frauenmeisterschaft der Landesverbände statt. Jedes Bundesland kann hierzu eine Auswahlmannschaft entsenden, die aus 8 Spielerinnen (plus eventuellen Ersatzspielern) besteht. Hierbei sind die Ansprüche und Ziele sehr verschieden: Während größere Verbände um den Titel kämpfen und hierbei auch auf Profis zurückgreifen, stand bei der Mannschaft aus Rheinland-Pfalz das „Dabeisein“ im Vordergrund, natürlich gerne auch mit sportlichen Erfolgen garniert. 2017 trat die rheinland-pfälzische Auswahl mit folgenden Spielerinnen an: WFM Grazyna Bakalarz (Schachakademie Trier, DWZ 1965), Julia Krasnopeyeva (TSV Schott Mainz, 1842), Sabrina Ley (SV Turm Lahnstein 1883), Lena Mader (SC Ramstein-Miesenbach 1792), Estelle Morio (SK Landau, 1822), Lucia Morales Rivas (SG Kaiserslautern 1905, 1721), Christina Marx (VfR-SC Koblenz, 1436), Dr. Sanja Perovic-Ottstadt (SC Landskrone, 1454) und Sabine Ziegler (SF Birkenfeld, 1342).
Die Stärke des Teilnehmerfeldes sieht man daran, dass wir trotz des Einsatzes einer Fide-Meisterin (Grazyna) und dreier amtierender Meisterinnen (Sabrina als Rheinland-Pfalz-Meisterin 2016 und aktuelle U18-Meisterin, Lena als Rheinland-Pfalz-Meisterin 2017 in Schnell- und Blitzschach und Estelle als Pfalzmeisterin 2017) nur an Platz 11 unter 13 Mannschaften gesetzt waren. Das Feld wurde angeführt von der Startruppe aus Württemberg mit drei Großmeisterinnen – insgesamt boten die Teams nicht weniger als 22 Titelträgerinnen auf.
Unser Turnier begann mit einer viel zu hohen Niederlage gegen Nordrhein-Westfalen. Sabine gelang ein hübscher Angriffssieg gegen die zu offensiv spielende Aurelia Siegel (DWZ 1534). Leider gingen einige Partien sehr unglücklich verloren, so dass das Endergebnis 2,5:5,5 lautete. Auch in der zweiten Runde gab es beim 2:6 gegen Sachsen (mit 4 Fide-Meisterinnen!) nichts zu holen. Sabine hatte bei ihrer Niederlage gegen Diana Stockdreher (DWZ 1435) etwas Pech, hier war mehr möglich. Nach einem Freilos in der dritten Runde bedeutete der klare 6,5:1,5-Sieg gegen Schleswig-Holstein das sportliche Highlight des Turniers. Sabine gelang dabei ihr zweiter Sieg, diesmal nach langem Kampf in einem Endspiel gegen Katrin Biehl (DWZ 1291).
In der Schlussrunde pausierte Sabine und erlebte somit das knappe 3,5:4,5 gegen Thüringen als Zuschauerin. Ein Unentschieden oder gar ein Sieg hätte uns in dem engen Feld um einige Plätze nach vorne gebracht, so wurde es genau der Platz der Setzliste, also Platz 11. Angesichts der Stärke des Feldes ist dies dennoch ein ordentliches Ergebnis, die Mannschaft hat gezeigt, dass sie auch mit nominell überlegenen Gegnern mithalten kann. Die Stimmung in der Mannschaft war wie immer hervorragend, was auch das Schlussbild verdeutlicht, der wunderbare „Schachkuchen“, den Christina für die Mannschaft zur letzten Runde gebacken hat:
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