Klarer Sieg beim Meisterschaftskonkurrenten Kaiserslautern
Am 15.12. stand die 5. Runde in der 1. Pfalzliga an. Um bei der Top-Mannschaft SK Kaiserslautern, vor der Runde mit uns punktgleich Tabellenzweiter, konkurrenzfähig zu sein, aktivierten wir erstmals unsere besten Spieler und konnten so einen DWZ-Durchschnitt von 2020 an das Brett bringen. Damit waren wir an diesem Tag nicht zu schlagen.
Eine Partie aus einem Guss spielte FM Cedric Chassard, der den König seines Widersachers Andy Sievers (DWZ 2134) gar nicht zur Ruhe kommen ließ und schon bald entscheidend Material gewinnen konnte. Ein merkwürdiger Bauer auf f5, an den sich Cedric klammerte und den sein Gegner unbedingt gewinnen wollte, führte dazu, dass letzterer seine Königssicherheit massiv vernachlässigte und so mehr und mehr in Schwierigkeiten geriet. Ein Brett in Flammen servierte IM Herbert Bastian dem Betrachter. Als sein Gegner Levent Klein (DWZ 1966) an den gegensätzlichen Flügel rochierte, waren der Kreativität des Saarländers keine Grenzen mehr gesetzt. Mit Unterstützung eines starken schwarzfedrigen Läufers nutzte er die Schwächen im gegnerischen Lager aus und konnte am Ende entscheidend Material gewinnen.
Emil Bleisinger hatte gegen Denis Yakovenko (DWZ 1983) eine schwierige Stellung auf dem Brett, die nicht ganz dem Stellungstyp entsprach, den Emil normalerweise bevorzugt. Als der Gegner bei fast vollem Brett Remis anbot war es deswegen die richtige Entscheidung, dieses anzunehmen. Tatsächlich hatten wir nun schon 2,5 Punkte, als David Schwarz von Peter Steinbrenner (DWZ 1919) ebenfalls ein Remisangebot erhielt. David ließ zunächst seine Zeit laufen, die Dinge erwartend, die da noch kommen würden. Es ging erfreulicherweise weiter mit einem Sieg. Tim Biehl hatte gegen Johannes Denzer (DWZ 1867) einen Bauern gewonnen und kurze Zeit später waren seine Schwerfiguren dermaßen stark zentralisiert, dass zwei weitere Bauern folgten – die Stellung war aufgabereif. Dabei muss man sagen, dass Tim als Weißer in der Eröffnung nicht die beste Variante wählte, wohl aber, um nicht in die Vorbereitung seines Gegners zu laufen.
Mister 100 % Milan Schneble (nun 4 aus 4) verschmähte auch in dieser Partie ein Remisangebot seines Gegners Marcus Willems (DWZ 1710) und lieferte aus einer dominanten Mittelspielstellung heraus den entscheidenden Punkt zum 4,5 zu 0,5. Genau jetzt war es an David Schwarz, auch in seiner Stellung das Remis anzunehmen. David hatte zwar einen Bauern weniger, aber im Endspiel war sein Springer vielleicht dem gegnerischen Läufer überlegen, außerdem laborierte die Stellung seines Gegners an einer Bauernschwäche. Da der Mannschaftssieg nun feststand, konnten die letzten beiden Partien natürlich in Ruhe beendet werden, aber ein gemütliches Steinchenrücken war auch hier nicht zu erkennen.
Wie so oft musste sich Mario Ziegler gegen seinen Gegner Deniz Klein (DWZ 1805) am Damenflügel zur Wehr setzen, nicht aber auch ohne gleichzeitig am Königsflügel Fortschritte zu erzielen. Dabei erwies sich Marios Attacke als wirkungsvoller, sodass wir nun bereits 6 Punkte auf dem Konto hatten. Der Berichterstatter fand sich gegen seinen Gegner FM Helmut Hürter (DWZ 2109) in einem nur scheinbar nachteiligem Endspiel wieder, tatsächlich ergab die computergestützte Analyse im Nachgang immer eine ausgeglichene Stellung. In einer undurchsichtigen Stellung gelang es dem Berichterstatter sogar noch, eine Qualität zu gewinnen, diese hätte aber nur einen Moment lang zum Sieg ausgereicht. Am Ende mühte sich der Birkenfelder noch 20 Züge in einem Endspiel Turm gegen Springer. Der noch vorher zum Turm gehörige Randbauer, der den Unterschied zwischen Sieg und Remis hätte ausmachen können, konnte durch eine forcierte Variante leider nicht gehalten werden. Nach 6 Stunden war damit der 6,5 zu 1,5 Sieg in Kaiserslautern hergestellt.
Birkenfeld findet sich nun auf dem ersten Platz wieder. Am 19.1 erwartet man zum Heimspiel die Mannschaft aus Frankenthal.
Fotos: Mario Ziegler